Di–So 11:00–18:00

Hasemauer 1, Osnabrück

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08.07.23 – 25.02.24

Ausstellung In der Kunsthalle

Aram Bartholl

Die Kunsthalle Osnabrück feiert in diesem Jahr Jubiläum. Den Auftakt zum Jubiläum macht die Einzelausstellung des Künstlers Aram Bartholl. Es ist die bisher umfangsreichste Ausstellung seiner Arbeit. Aram Bartholl wurde in Bremen geboren und arbeitet in Berlin. Als einer der Ersten in Deutschland hat er sich künstlerisch mit Konflikten der Digitalität und Automatisierung beschäftigt. [Digitalisierung bedeutet: Viele Dinge werden mit Computern und Computerprogrammen gemacht. Und Automatisierung bedeutet: Für immer mehr Dinge werden Maschinen eingesetzt. Keine Menschen mehr.] Diese Konflikte verändern unser Zusammenleben.

Aram Bartholl kommt ursprünglich aus der Architektur. [Architektur ist ein anderes Wort für Baukunst. Wie ist ein Gebäude gestaltet?] Jetzt macht er performative Interventionen, Skulpturen und Workshops. [Performative Interventionen finden im öffentlichen Raum statt. Es können zum Beispiel kurze Szenen wie aus einem Theaterstück sein.] In seiner Kunst hinterfragt Aram Bartholl, wie wir Medien nutzen. Wie nutzen wir soziale Netzwerke und Online-Plattformen? Wie werden wir auf diesen Seiten überwacht? Wie verbreiten sich Daten im Internet? Und wie können unsere Daten sicher sein? Sind wir abhängig von Technik? Aram Bartholl zeigt die Lücken, Widersprüchlichkeiten oder Absurditäten unseres digitalen Alltags auf.

Für die Kunsthalle Osnabrück verwandelt der Künstler den Kirchenraum in einen begehbaren Recyclinghof für elektrische Geräte. [Ein Recyclinghof ist ein Sammelplatz für Müll.]

Ein begehbarer Parcours aus aufgetürmtem Elektroschrott lässt die Menge an verwertetem Material unseres Besitzes sichtbar werden. [Parcours ist ein anderes Wort für eine Hindernisstrecke.] Das schafft eine einmalige Umgebung für die vielfältigen Vermittlungsangebote wie Workshops, Werkstätten, Repair-Cafés , Exkursionen, Vorträge und Filmvorführungen. [Eine Exkursion ist ein Ausflug, um etwas herauszufinden.] Diese Veranstaltungen finden während der Laufzeit in der Installation statt. An den Kirchenwänden befinden sich übergroße QR-Codes. Sie werfen kritische Fragen zu unserer Verantwortung für unseren Umgang mit dem Klimawandel, Umweltschutz, Energieressourcen, Rohstoffen und Arbeitsrechten in der digitalen Gesellschaft auf. Auch im Gebrauch und Konsum von elektronischen Geräten. [Konsum bedeutet: Wir kaufen etwas.]

Weiteres Highlight der Ausstellung ist eine 30-Meter lange DHL-Packstation. Dort können während der Ausstellungslaufzeit Pakete in der Kunsthalle abgeholt und abgegeben werden.

Einzelausstellungen von Aram Bartholl waren in internationalen Institutionen zu sehen, unter anderem im Kunstverein Arnsberg (2021), ZKM, Karlsruhe (2020), Import Projects, Berlin, SMAC, Berlin, Emmanuel Art Gallery, Denver (all 2019), im Palais de Tokyo, Paris (2015) oder im Kasseler Kunstverein (2013). Umfangreiche Arbeiten und Neuproduktionen waren zudem von ihm vertreten u. a. beim Werkleitz Festival „Modell und Ruine“, im San Francisco Museum of Modern Art (beide 2019), auf der Biennale d’art contemporain de Strasbourg, auf der Thailand Biennale, im Seoul Museum of Art (alle 2018) sowie bei Skulptur Projekte Münster und im Hyperpavillion auf der Venedig Biennale (beide 2017).

Gefördert durch die Stiftung Niedersachsen und dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur. Die VGH Stiftung fördert das zugehörige Vermittlungsprogramm zur Ausstellung. Mit freundlicher Unterstützung durch die Deutsche Post AG, Lerec Elektrorecycling GmbH und dem Osnabrücker ServiceBetrieb.