Am Sonntag, 24. März lädt die Kunsthalle Osnabrück zu einem Gesprächsformat ein. Das Gespräch findet im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus statt. Lisa Marei Schmidt ist seit 2017 Direktorin des Brücke-Museums Berlin.
Zuerst gibt es eine Einführung zur Ausstellung *Whose Expression? Die Künstler der Brücke im kolonialen Kontext*. [Whose Expression? heißt übersetzt: Wessen Ausdruck?] Dann wird Lisa Marei Schmidt mit den Direktorinnen der Kunsthalle Anna Jehle und Juliane Schickedanz sprechen. Über ihre Ansätze einer kritischen und gleichzeitig wertschätzenden Praxis für die Sammlung des Brücke-Museum. In dem Gespräch geht es um die Frage: Wie kann der Umgang mit der Sammlung des Brücke-Museums wertschätzend und gleichzeitig kritisch sein?
Neben weiteren Beispielen liegt der Fokus des Gesprächs auf der Ausstellung Whose Expression? Die Künstler der Brücke im kolonialen Kontext. Diese Ausstellung war 2021/2022 im Brücke-Museum zu sehen. Die Ausstellung zeigte ausgewählte Werke der Künstler der Brücke. Viele Jahre lang war Deutschland eine der größten Kolonialmächte in Europa. [Viele Länder in Europa dachten früher: Ihre Bewohner:innen sind mehr wert als die Bewohner:innen anderer Länder. Zum Beispiel in Afrika. Darum haben sie das Recht, diese Länder zu erobern, die Menschen zu unterdrücken und zu ermorden. Sie haben über die Politik in diesen Ländern bestimmt. Und sie haben viele Dinge aus diesen Ländern gestohlen. Zum Beispiel Kunst. Gewürze. Rohstoffe. Oder Drogen. Die europäischen Ländern fanden: All das ist ihr Recht. Sie können die Menschen in den Kolonien als Sklaven für sich arbeiten lassen. Sie haben die Macht über sie.] In dieser Zeit sind viele Werke der Ausstellung entstanden. Darum stellt die Ausstellung die Frage: Whose Expression? In welchem geschichtlichen Kontext sind die Werke entstanden? Wie ist heute unser Blick darauf? Wie setzen wir uns heute mit dem kolonialen Erbe auseinander? Und wie tut es das Brücke-Museum?
Auch das Museumsteam wurde auf die Ausstellung vorbereitet. Dazu gab es ein internes Forrtbildungsprogramm. Es hatte den Titel Reflexionen. Koloniales Erbe im Brücke-Museum. Das Programm sollte das Team für das Thema sensibilisieren. [Sensibilisieren bedeutet: Das Team wurde auf das Thema vorbereitet. Sodass alle Mitarbeiter:innen wissen: Diese verschiedenen Meinungen und diese Probleme gibt es bei dem Thema.]