Die perfomative, digitale Konferenz kann am 10. Dezember HIER über YouTube besucht werden.
Kuratiert von Mahret Ifeoma Kupka und Isabel Raabe.
Filmprogramm kuratiert von Nnenna Onuoha.
Mit: Josephine Apraku, Nikita Dhawan, Timea Junghaus, Brunn Morais u.a.
Wie blickt das Europa der Romantik auf die Welt? Und wie prägt die Romantik bis heute das Selbstverständnis Europas?
UNEXPECTED LESSONS #3 ist ein performatives Symposium. [Symposium ist
ein anderes Wort für ein Treffen oder eine Konferenz. Performativ
bedeutet: Bei der Konferenz wird gehandelt und gesprochen.] Es findet
digital statt. Gemeinsam schauen wir kritisch auf die Zeit der Romantik.
Wir hinterfragen die Ideen dieser Zeit. Denn sie wirkt in Deutschland
und in Europa bis heute nach. In der Kunst und in der Politik.
In Gesprächen, Vorträgen, künstlerischen Aktionen, Film und Musik
widmet sich das Programm der Frage: Stehen koloniale und romantische
Vorstellungen in Zusammenhang? [Kolonialismus bedeutet: Viele Länder in
Europa dachten früher: Ihre Bewohner:innen sind mehr wert als die
Bewohner:innen anderer Länder. Zum Beispiel in Afrika. Darum haben sie
das Recht, diese Länder zu erobern, die Menschen zu unterdrücken und zu
ermorden. Sie haben über die Politik in diesen Ländern bestimmt. Und sie
haben viele Dinge aus diesen Ländern gestohlen. Zum Beispiel Kunst.
Gewürze. Rohstoffe. Oder Drogen. Die europäischen Ländern fanden: All
das ist ihr Recht. Sie können die Menschen in den Kolonien als Sklaven
für sich arbeiten lassen. Sie haben die Macht über sie.]
Wir gehen zurück bis zu den Wurzeln des heutigen Europa. Was macht
die europäische Kultur aus? Wir betrachten die Zeit der Aufklärung und
Anti-Aufklärung. [Die Zeit der Aufklärung dauerte von 1720 bis 1800. In
dieser Zeit dachten die Menschen, durch Denken und Vernunft können sie
Fortschritt in allen Bereichen erreichen.] [Die Anti-Aufklärung will
einen alten Zustand wiederherstellen. Sie will die Entwicklungen der
Aufklärung zurückdrehen.] Wir beschäftigen uns mit der Geschichte der
Sinti und Roma, zwischen Anpassung und Othering. [Othering bedeutet:
Eine Gruppe von Menschen entscheidet, dass andere Menschen oder Gruppen
nicht dazugehören.] Wir fragen, in welcher Beziehung Kolonialismus und
Romantik stehen. Und wir sprechen über romantische Liebe und Macht.
Die Veranstaltung ist Teil des transdisziplinären TALKING OBJECTS LAB.
[Transdisziplinär bedeutet: Es ist Forschung aus verschiedenen
Blickwinkeln und Bereichen, nicht nur aus dem Blickwinkel der
Wissenschaft.] Das TALKING OBJECTS LAB [übersetzt: Labor der sprechenden
Dinge] organisiert Veranstaltungen, künstlerische Aktionen und
Künstler:innen Residenzen. [Residenz bedeutet: Arbeitsaufenthalte für
Künstler:innen.]
Die Veranstaltungen beschäftigen sich mit diesen Themen:
Dekolonialisierung, Wissen und Erinnern, Museen und Archive neu denken.
[Dekolonialisierung bedeutet: Wir erkennen die Fehler und die Ausbeutung
der Kolonialisierung an und tun heute etwas dagegen.]
Die Veranstaltung wird von einem Kurator:innenteam aus Kenia, Senegal
und Deutschland geplant und veranstaltet. Teil #1 und #2 der
Veranstaltung fanden in Berlin/Nairobi, bzw. in Reykjavik statt. Teil #3
folgt nun in Zusammenarbeit mit der Kunsthalle Osnabrück im Rahmen des
Jahresthemas Romantik.
Die Veranstaltung findet teils in Deutsch und Englisch statt. Die Teilnahme ist kostenfrei und ohne Anmeldung möglich.
Mit freundlicher Unterstützung durch die Kulturstiftung des Bundes,
die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, das
Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur, die VR
Stiftung und die Freund:innen der Kunsthalle Osnabrück.