Was ist die „romantische Universalpoesie“? Es ist ein Text
von Friedrich Schlegel. Er schreibt darin über den Umgang mit Literatur.
[Literatur sind gedruckte Texte wie zum Beispiel Romane,
Kurzgeschichten oder Gedichte.] Dieser Text hat zur Zeit der Romantik
vieles verändert. Er beschrieb eine neue Aufgabe der Literaturkritik.
[Literaturkritik ist die Besprechung von Literatur, zum Beispiel in
Zeitungen.] Friedrich Schlegel schrieb: Literaturkritik hat eine
wichtige Aufgabe, nämlich ein Nachdenken über Literatur. Dieses
Nachdenken wird nie enden, nicht heute und nicht in Zukunft.
Aber wie ist das heute? Passen die Ideen der Romantik über Literatur und
Literaturkritik auch in unsere heutige Zeit? Können wir so einen neuen
Zugang zu Literatur finden? Darüber wollen wir sprechen.
Wir führen dieses Gespräch mit Fachleuten aus verschiedenen Bereichen.
Die Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Tina Hartmann (Universität
Bayreuth), der Journalist und Autor Andreas Platthaus (FAZ) und der
Literaturwissenschaftler und Theaterkritiker Prof. Dr. Kai Bremer
(Universität Osnabrück) sprechen über ihren Blickwinkel auf die Romantik
und die Literaturkritik. Der Journalist und Professor Dr. Stefan
Lüddemann moderiert das Gespräch.
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Tina Hartmann ist Professorin an der Universität Bayreuth. Zu ihren
Publikationen zählen das Standardwerk Goethes Musiktheater (Tübingen
2004) und Grundlegung einer Librettologie (Berlin, Boston 2017). Sie ist
Herausgeberin der Singspiele und Abhandlungen innerhalb der kritischen
‚Oßmannstedter Ausgabe‘ der Werke Christoph Martin Wielands und arbeitet
und publiziert u.a. zu Literatur der Aufklärung und des Idealismus,
Human-Animal Studies, Gender- und Diversität in der Literatur,
kritischer Kanonforschung und rechten Räumen in Literatur und
Architektur.
Andreas Platthaus ist seit 1997 Redakteur im Feuilleton der F.A.Z.
und verantwortet dort das Ressort Literatur und literarisches Leben.
Seit 1998 erschiemen mehrere Bücher, zuletzt 2021 „Lyonel
Feininger – Porträt eines Lebens“. 2017 wurde Platthaus zum Chevalier
des französischen Ordre des arts et des lettres ernannt, 2018 erhielt er
den Hessischen Kulturpreis, 2019 war er Fellow am Thomas Mann House in
Pacific Palisades.
Kai Bremer ist Professor für deutsche Literatur der Frühen Neuzeit an
der Universität Osnabrück. Weitere Forschungsgebiete sind Gotthold
Ephraim Lessing sowie die Lyrik und Dramatik der Gegenwart. In diesen
Tagen erscheint ein von ihm mitherausgegebenes Handbuch zur Versepik von
der Antike bis zur Gegenwart. Vor mittlerweile 20 Jahren hat er
begonnen, als Theaterkritiker über Inszenierungen diverser Häuser, vor
allem über die Theater in Bielefeld, Münster und Osnabrück, zu
schreiben. Seit über 12 Jahren ist er Autor von „nachtkritik.de“.
Stefan Lüddemann ist Kulturautor der Neuen Osnabrücker Zeitung und
Honorarprofessor für Germanistik an der Universität Osnabrück. Er
studierte Germanistik, Geschichte, Philosophie und Kunstgeschichte an
der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, später Kulturmanagement
an der FernUniversität Hagen und promovierte zu „Kunstkritik als
Kommunikation“. Er veröffentlichte u.a. Bücher zu „Die neue Kunst der
Gesellschaft“ (Wiesbaden 2021), „Kultur. Eine Einführung“ (Wiesbaden
2019) und „Kulturjournalismus“ (Wiesbaden 2015)