Gespräch mit Katrin Dinges, Anne Leichtfuß, Inga Zimprich
Moderation: Anna Jehle und Juliane Schickedanz (Direktion Kunsthalle Osnabrück)
Das Jahresthema der Kunsthalle Osnabrück ist Barrierefreiheit. Und zu diesem Thema laden wir zu einem offenen Gespräch ein. Wir haben Fachfrauen dazu eingeladenen. Zusammen wollen wir besprechen: Kann man Ausstellungsmachen und Barrierefreiheit zusammen denken? Welche Hürden und Hindernisse können in Museen abgebaut werden? Wie können Ausstellungen gemeinschaftliche Räume werden? Wie wird das Publikum angesprochen? Wie kann Vermittlung, Kunst und Experiment miteinander verbunden werden? Gibt es überhaupt ein ideales Ausstellungserlebnis für alle? Und wie können Museen das erreichen?
Teilnehmer:innen:
Katrin Dinges ist Künstlerin und schreibt Gedichte. Sie studierte Deutsche Literatur und Europäische Ethnologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. [Ethnologie ist die Wissenschaft verschiedener Völker.] Sie arbeitet freiberuflich als Kunstvermittlerin [Das bedeutet: Sie spricht mit anderen Menschen über Kunst. Zum Beispiel im Museum.] und inklusive Kulturvermittlerin [Das bedeutet: Sie spricht mit Menschen mit und ohne Behinderung über Kunst. Zum Beispiel im Museum.]. Sie ist kreativ, blind, stark schwerhörig und hat eine chronische Stoffwechsel-Störung. [Stoffwechsel-Störung bedeutet: Nährstoffe aus der Nahrung können im Körper nicht richtig verarbeitet werden.]
Anne Leichtfuß ist Dolmetscherin und Übersetzerin für Leichte Sprache. [Das bedeutet: Sie übersetzt geschriebene Texte und gesprochene Sprache.] Sie arbeitet im partizipativen Forschungsinstitut TOUCHDOWN 21, für das Menschen mit und ohne Down-Syndrom gemeinsam forschen, und für das Magazin Ohrenkuss …da rein, da raus.
Inga Zimprich ist Kulturarbeiterin, Mutter und arbeitet als Care-Assistentin in Berlin. [Eine Care-Assistentin pflegt und betreut alte Menschen, kranke Menschen oder Menschen mit Behinderung.] Sie studierte an der Gerrit Rietveld Academie Amsterdam, der Jan van Eyck Academie Maastricht sowie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Sie gründete gemeinsam mit Julia Bonn die Feministische Gesundheitsrecherchegruppe in Berlin. Ziel dieser Gruppe ist: Gesundheit und Pflege sollen neu organisiert werden. Menschen sollen gemeinsam Verantwortung dafür übernehmen. Die Gruppe erforscht Gesundheitsthemen, macht Ausstellungen, Magazine und Workshops. Außerdem ist Inga Zimprich Teil der Sickness Affinity Group. Das ist eine Gruppe von Künstler:innen, die sich mit den Themen Krankheit und Behinderung beschäftigen.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des diesjährigen IKT Congress zum Thema Interconnectivity [übersetzt: Vernetzung] statt. Der IKT ist die Vereinigung internationaler Kurator:innen, die sich einmal pro Jahr in einer ausgewählten Stadt treffen. [Kurator:innen wählen Kunst aus. Zum Beispiel für eine Ausstellung oder ein Festival.] Eine Gruppe deutscher Kurator:innen trifft sich 2021 in Herford, Bielefeld und Osnabrück.
Die Podiumsdiskussion kannst du dir HIER in deutscher Sprache dir über unseren YouTube Kanal anhören