Adir Jan und Emrah Gökmen sind seit vielen Jahren miteinander
verbunden. Beide verbindet eine innige Freundschaft und sie machen
gemeinsam Musik. Adir Jan ist queer. [Das Wort queer ist eine
Selbstbezeichnung. Zum Beispiel schwule Männer, lesbische Frauen,
bisexuelle Menschen, trans Menschen und inter Menschen verwenden sie für
sich.] Adir Jan schreibt Lieder. Seine Musik nennt er Cosmopolitan Kurdesque.
Sie sind Hits in den Transglobal World Music Charts. [World Music heißt
übersetzt Weltmusik oder globale Musik. In der World Music mischen sich
Musikstile aus vielen verschiedenen Ländern.]
Emrah Gökmen hat eine Seele voller Liebe und Sehnsucht. Er lebt, genau
wie Adir Jan, in Berlin. Die beiden fühlen sich durch ihre Musik
verbunden. Und durch die zazaische Sprache. [Zazaisch ist die Sprache
der Zaza in der östlichen Türkei.]
Adir Jan und Emrah Gökmen drücken ihre Kunst mit möglichst wenigen
Mitteln aus: eine kleine Langhals-Laute, eine Gitarre und ihre Stimmen.
Ihre Stimmen sind sehr unterschiedlichen, aber trotzdem verschmelzen sie
ineinander. Gemeinsam spielen Adir Jan und Emrah Gökmen alte
kurdisch-zazaische Lieder und neue eigene Stücke, die meist im
gemeinsamen Musikmachen entstanden sind. In ihrer Musik verbinden sich
Tradition und Neues. Adir Jan und Emrah Gökmen zeigen: Beides muss sich
nicht widersprechen. Wenn beides genug Raum und Atem hat.
Das Konzert findet hier statt: Toros Restaurant, Bohmter Straße 13 A, 49074 Osnabrück
Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Projekts Aşbildung von Slavs and Tatars
statt. Die Künstler:innen Slavs and Tatars verwandeln den Außenbereich
eines Restaurants. Er wird zu einem Versammlungsort mit Programm. Die
Corona-Regeln werden eingehalten. Aber man kann sich treffen, sich
austauschen, reden, lesen und zusammen essen. Man kann Künstler:innen
aus Osnabrück zusehen und zuhören. Die Veranstaltungs-Reihe entwickeln
die Kuratorinnen Bêriya (Özlem) Susan, unterstützt von Hana Ćurak. In
den Veranstaltungen geht es um diese Themen: Was bedeutet Heimat für
mich? Wo ist mein Zuhause? Wo ist das Zuhause meiner Familie? Aus
welcher Kultur komme ich? Und in welcher Kultur lebe ich jetzt? Habe ich
Sehnsucht nach einem Zuhause? Wie darf ich mich zeigen? Gehöre ich
dazu? Was ist normal? Welche Zwänge erlebte ich?
Mit freundlicher Unterstützung durch die Sievert Stiftung für
Wissenschaft und Kultur und die Freunde der Kunsthalle Osnabrück e.V.