Di–So 11:00–18:00

Hasemauer 1, Osnabrück

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Hello from my bedside table

07.03.22 – 29.05.22

Ausstellung

Shannon Finnegan

Am 27. Februar endete das Jahresprogramm Barrierefreiheit. In zahlreichen Ausstellungen, Veranstaltungen und Gesprächen mit den Besuchenden haben wir gemeinsam diskutiert: Wessen Freiheit ist die Norm? Wer hat Zugang zu öffentlichen Räumen? Wie können wir gemeinsam füreinander sorgen? Kann eine Kunsthalle ein Ort der Fürsorge sein?

Die Renovierungsarbeiten am Gebäude der Kunsthalle Osnabrück dauern noch an. Darum ist die Kunsthalle weiterhin in ein Gerüst gehüllt. Also hat die Kunsthalle entschieden: Wir wollen weiterhin Kunst an diesem Gerüst zeigen. Sie hat die amerikanischen Künstler:in Shannon Finnegan gebeten, dort eine neue, große Arbeit zu zeigen. Ab dem 07. März wird ein Banner an dem Gerüst zu sehen sein. Das Banner hat den Titel Hello from my bedside table [übersetzt: Hallo von meinem Nachttischt]. Es ist 10 mal 12 Meter groß. So ist es sehr gut sichtbar. Auf dem Banner ist ein sehr privater und alltäglicher Moment aus dem Leben der Künstler:in abgebildet. Es ist ein Taschentuchspender. Shannon Finnegan hat ein Haus für den Taschentuchspender gehäkelt. Das Foto zeigt eine fürsorgliche Geste der Künstler:in für einen Gegenstand. Und der Taschentuchspender trägt Fürsorge für die Künstler:in.

Unter dem Taschentuchspender kann man „Caretaker/Caregiver“ lesen. Übersetzt heißt das Fürsorge empfangen/Fürsorge geben. Shannon Finnegan zitiert hier die Künstler:in Johanna Hedva und ihr Projekt Get Well Soon [übersetzt: Werde bald wieder gesund] aus dem Jahr 2020. Johanna Hedva schreibt: Die Worte „Caretaker“ und „Caregiver“ bedeuten im Englischen dasselbe. Das findet Johanna Hedva tröstlich. Sie fordert: Fürsorge füreinander ist eine Aufgabe für alle. Alle sollen aufeinander achten. Jede*r soll ich um andere kümmern.

Gerade aufgrund der akuten Kriegssituation in der Ukraine wird noch deutlicher: Wir müssen jetzt solidarisch miteinander umgehen. Freiheit ist keine Selbstverständlichkeit ist, sondern wir müssen sie gemeinschaftlich schützen.

Jetzt ist das Jahresprogramm Barrierefreiheit zu Ende. Wir haben in diesem Jahr viel gelernt. Und viel verlernt. Diese Dinge werden Einzug in die nächsten Projekte erhalten.