Katrin Mayer forscht viel in ihrer Kunst. Ihre Kunstwerke haben immer mit Orten zu tun. Es geht um die Geschichte und die Geschichten eines Ortes, um die Architektur und die besonderen Zusammenhänge. Katrin Mayer hinterfragt: Was ist früher an diesem Ort passiert, und was davon wirkt bis heute nach? An welchen Stellen muss die Geschichte des Ortes neu geschrieben werden?
Thema von Katrin Mayers Ausstellung ist der Wandel vom Kreuzgang als Teil des Klosters hin zum Ausstellungsflur der Kunsthalle. Von einem religiösen Ort hin zu den Fluren der Kunst mit offenliegenden Strom- und Internetkabeln, die die Kunsthalle im Inneren verbinden. Das zeigt: Die Kunsthalle ist ein Ort mit Geschichte. Ein Ort für Menschen. Und ein Ort, der versorgt werden muss. Katrin Mayer legt die verschiedenen Ebenen frei. Ihre multimediale Installation besteht aus einer neu entstandenen Rauminstallation, einer Video-Arbeit und der Internetseite www.flurfunkerinnen.org. Dabei stehen die Geschichten der Mitarbeiter:innen der Kunsthalle gleichberechtigt neben Abbildungen von Frauen in der Kirchengeschichte. Die Abbildungen erinnern unter anderem daran, dass das erste Dominikanerkloster ein Kloster für Frauen war. Dieser Teil der Geschichte wird heute oft vergessen. Dabei hat er unsere Gegenwart mitgestaltet.
Katrin Mayer lebt und arbeitet in Düsseldorf und Berlin. Aktuell ist sie Stipendiatin des Berliner Förderprogramms Künstlerische Forschung/gkfd in dessen Rahmen sie sich mit einer feministischen Geschichte von Coding auseinandersetzt. Sie entwickelte Arbeiten unter anderem für folgende Institutionen: Kunstsammlung NRW Düsseldorf, Lenbachhaus München (beide 2020), Biennale Warschau (2019), Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf (2017), Kunstverein Hamburg (2017), Kunsthalle Lingen (2016), Ludlow38 MINI/Goethe-Institut New York (2014), Kunsthalle Bielefeld (2014), Kunstmuseum Stuttgart (2013), Museum Abteiberg Mönchengladbach (2013) und KUB Arena Kunsthaus Bregenz (2011). Katrin Mayer hat an verschiedenen Hochschulen unterrichtet, unter anderem an der ZHdK Zürich, an der HfbK Hamburg und an der Universität Köln.
Mit freundlicher Unterstützung durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur, die Stiftung Niedersachsen, die Stiftung der Sparkasse Osnabrück, das Berliner Förderprogramm Künstlerische Forschung/gkfd und die Senatsverwaltung für Kultur und Europa.