Bis zum 27.02.2022 wird die Kirche der Kunsthalle renoviert. Im Moment gibt es also eine Baustellen-Barriere. Das nutzen wir. Die Kunsthalle hat die Künstlerinnen Natasha A. Kelly und Hannah Marc eingeladen, einen künstlerischen Beitrag für das Gerüst zu entwickeln. Sie haben ein großes Plakat für das Gerüst gestaltet. Auf dem Plakat kann man ein Zitat aus Natasha A. Kellys neuem Buch lesen. Das Buch heißt: Strukturelle Probleme brauchen strukturelle Lösungen! Strukturell bedeutet: Es ist kein einzelnes Problem. Das Problem besteht an vielen Orten und in vielen Institutionens
Auf dem Plakat steht: „Es gibt kein neutrales Außen von Rassismus - jede Person und Institution ist davon berührt.“
Natasha A. Kelly ist promovierte Kommunikationssoziologin, Kuratorin und Künstlerin. 2019 beging sie ihr Regiedebüt mit der internationalen Aufführung ihrer Doktorarbeit Afrokultur. Der Raum zwischen gestern und morgen. Zudem hat sie lange zu Post-/Kolonialismus und Feminismus gelehrt und geforscht und ist in der Schwarzen deutschen Community engagiert.
Die Gestaltung des Banners ist von Hannah Marc. Sie ist in Uganda geboren, in Süddeutschland aufgewachsen und wohnt in Berlin. Dass Illustration ihre Berufung ist, hat sie vor allem während ihres Modestudiums gespürt. Als Schwarze Frau und Künstlerin „anders zu sein“ und „herauszustechen“ ist ihre tägliche Lebensrealität. Visuelle Kunst erlaubt ihr, erlernte Realitäten und die damit verbundenen Limitierungen in Frage zu stellen und neu zu definieren. 2020 Teil des Buchprojekts Dear Discrimination zu sein, bedeutet für sie auch, das Racial Awakening in Deutschland künstlerisch zu begleiten, zu bearbeiten und zu dokumentieren.
Mit freundlicher Unterstützung durch die Freunde der Kunsthalle Osnabrück e.V.